Böller-Abteilung der SG Korb

v.l.n.r T. Schatz, R. Müller, S. Hermann, P.Rothwein Gründer der Böllerabteilung
v.l.n.r T. Schatz, R. Müller, S. Hermann, P.Rothwein Gründer der Böllerabteilung

geschichte beginnt

Als zur 750 Jahr Feier in Korb, die Schützengilde kaum Böllerschützen aus den umliegenden Vereinen zum Böllerschießen aktivieren konnte, nahmen wir nun das Blatt selbst in die Hand. 

Da diese alte Tradition im Kreis Waiblingen mangels Teilnehmer am aussterben ist, gründete die SG Korb 2022 eine neue Böllerabteilung. Mit viel Freude und Begeisterung besuchen wir zahlreiche Böllertreffen und schießen bei Feierliche Anlässen. 

Unsere Ausrüstung: Schaft- und Handböller im  Kaliber von 18-30 mm.

 

Es kann zu folgenden Anlässen geschossen:

 

  • Hochzeiten
  • Kirchweihen
  • Rauhnächte
  • Heiligabend
  • Neujahr
  • Sonnwend
  • Beerdigung von Kriegsveteranen
  • Volkstrauertag: vor allem in süddeutschen Dörfern werden der gefallenen Soldaten und Opfer beider Weltkriege gedacht
  • Fronleichnam, Hagelprozession (sakramentaler Segen)
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Böllerordnung
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Geschichte des Böllerwesens

Das Böllerschießen und die Böllerschützenordnung (BSO)

Das Böllerschießen hat eine lange Tradition. Vor allem in Bayern pflegen 700 Vereine mit etwa 10000 aktiven Mitglieder diesen Brauch, der bis in das 14./15. Jahrhundert zurückreicht. Damals diente das Böllerschießen als Abwehr von Dämonen und Geistern, während er sich heute als Begleiter besonderer Anlässe und Feste eignet. Böllern gilt als Teil des "Schützenwesens in Deutschland" und ist als immaterielles Kulturgut von der Deutsche UNESCO-Kommission anerkannt. Mit dem Böllerschießen wird jeder besondere Anlass zu einem besonderen Spektakel, denn hinter dem Lärm, der oft als solcher verpönt wird, steckt ein tiefgreifender Brauchtum. Das Böllerschießen wird nicht nur zu besonderen Anlässen ausgeübt, sondern auch auf unterschiedliche Art und Weise. So vielfältig die Anlässe und das Böllern also sind, umso vielschichtiger ist auch die Tradition, die hinter diesem wichtigen Brauchtum steckt.
Beim Böllerschießen werden Trachten bzw. historische Uniformen getragen. Da Böllerschützen friedliebende Menschen sind, ist ihnen das Einhalten von Gesetz und Ordnung wichtig. Das Böllerschießen wird deshalb keineswegs zu kriegerischen Handlungen zweckentfremdend, sondern dient einem friedvollen Abschuss. Deshalb wird weder mit militärischen Uniformen geworben sowie nationalistische Tendenzen wie zum Beispiel völkische Reden oder das Vorzeigen von Reichssymbolen nicht toleriert! 

Das Böllerschießen kann zwar freiheitlich ausgeübt werden, ist aber gesetzlich geregelt. So bedarf eine Veranstaltung mit Böllerschießen zwar keiner behördlichen Genehmigung, es wird jedoch eine Prüfung jeden einzelnen Schützen vorgenommen. Schließlich erfordert die Handhabung von Explosivstoffen einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang von den Böllerschützen. Für diesen Zweck informiert die Böllerschützenordnung (BSO) über gesetzliche Empfehlungen für das sichere Schießen in der Praxis. Das neue Handbuch dient somit nicht nur als Nachschlagwerk zur Wissenserhaltung, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit dieses Brauchtums bei. Je mehr Menschen sich über den achtsamen Umgang des Böllerschießens beschäftigen, umso eher kann diese Tradition bewahrt werden. (Quelle WSV 1850)